Mein Dialekt für Sie und ein paar Zusatzinfos für Nichtkenner
Eine Aussage, die man oft in der Schweiz hört, und das nicht nur von Bündnern, ist die, dass der Bündner Dialekt einer der schönsten Schweizer Dialekte sei. Zählt er doch zu einem der besser verständlicheren Dialekte, vor allem innerhalb des Schweizer Alpenraums. Zusätzlich weckt er dank seiner gemütlichen Tonalität Erinnerungen an frühere Skilager, Winterferien oder Bergwanderungen.
Aber Achtung: Auch beim Bündner Deutsch gibt es grosse Unterschiede in der Aussprache und im Klang. So spricht ein Prättigauer anders als ein Churer und ein Bündner Oberländer anders als ein Engadiner. Genau gleich verhält es sich mit dem Rest der Schweiz, mit all ihren Kantonen und den verschiedenen Sprachgebieten innerhalb der einzelnen Kantone.
Seit mehr als zehn Jahren lebe ich im Kanton Zürich und habe davor viele Jahre in Davos, Luzern und im Berner Oberland gelebt, wo die Dialekte nicht unterschiedlicher sein könnten. Dort durfte ich auch viele Ausdrücke, Wörter und andere sprachliche Eigenschaften aufschnappen. Am wohlsten fühle ich mich dennoch im Bündner Sprachraum und würde meinen Dialekt dem Churer Rheintal zuordnen, so wie ich ihn in die Wiege gelegt bekommen habe.
Da Schweizerdeutsch und Schweizer Hochdeutsch immer wieder einmal verwechselt werden und so ein Projekt sehr schnell peinlich anstelle von professionell wird, hier noch eine kurze Erläuterung: Schweizerdeutsch ist das, was wir Schweizer in der Deutschschweiz in zig Dialekten sprechen. Wenn Schweizer Hochdeutsch sprechen, dann klinkt es halt gerne wie beim "Emil" (das Schweizer Hochdeutsch mit den niedlichen Helvetismen). Dieses Deutsch ist jedoch eher ein "Unfall", da die Betroffenen das Hochdeutsche schlicht nicht anders beherrschen. Niemand spricht so in der Schweiz!